Öl auf Papier 37x29,5cm
Meine Ode an Hiddensee (2014) von Michael Haack
Online seit 21.01.2014
Wertangabe: 200 €

#Malerei #Sonstiger Kunststil #Sonstige Kunstthemen
Meine Ode an Hiddensee

das sind die Gerüche der Insel in den Kindheitssommeraufenthalten,
der Geruch nach Buschwindröschen, nach Kuhfladen , nach Wiese, nach Heide, nach Teer nach ,Seetang, nach Fisch -
das sind das Rauschen der steten Brandung im Haus bei Westwind, die klare Sonne und der trübe Ausblick von der Veranda bei Regentagen , das Fahrradschieben durch die sandigen Heidewege , die Mückenschwärme beim Gang zum Plumpsklo, das Qietschen der rostigen Pumpe auf dem Grundstück
das sind die täglichen Rituale: der Gang zum Hafen , um zu Schauen , was das Nachmittagsschiff aus Stralsund anlandet, die Verabschiedung der "Eintagsfliegen" (Tagesgäste) und das Gefühl , noch bleiben zu können
das sind die Sommeräpfel aus dem Stralsunder Garten , dem Käptein von den Großeltern mitgegeben
das sind die "Hiddenseetypen" : die berühmte Dresdner Tänzerin mit ihrem rostigen Fahrrad beim Schnack mit Fischern , der Schriftsteller , dessen verlassene Burg am Strand vor dem Haus auf der Düne von Muttern sofort okkupiert wird und dessen Kinderbücher wir lieben
das ist der Kampf mit dem geliebten Dackel Mäckie , der keinen frischen Kuhfladen auf der Vitter Dorfstraße auslassen will und vorm Bäcker erst mit seinem Sandtalerkeks im Maul weitergeht und später auf der Wiese Kaninchen jagt , die ihm aber immer entwischen
das ist die Sehnsucht nach der Insel in den Schulsommern,

2 Comments

  • Susi wehnert

    Wunderschön beschrieben. Manches ändert sich- der überübernächste Dackel findet nicht mehr so viele Kuhfladen- da war schon der Typ mit der Karre und der Schaufel…. Aber der Gang zum Hafen, mal gucken, wer so kommt…. `kennen wir den nicht?´.. Die „Eintagsfliegen“ haben sich nur dahingehend verändert, dass sie jetzt mit den Fahrrädern gemütliche Fußgänger von hinten kommend und plötzlich klingelnd erschrecken…. Aber `was für´ne schöne Stimmung. Heute betitelt mit “ Entschleunigung“ und unser alter Kempowski-Spruch fällt mir dazu ein: “ Nein , Kinder , wie isses nur möglich, wie isses schön.“ Den gab es häufig auf der Insel – aber immer beim ersten Anblick der Ostsee, wenn man über die Düne kam und Strand und See vor uns lagen, bei uns zu hören.( von Markgrafenheide bis hinter A´hoop).

  • Michael Haack

    ja , Susi so isset ….nur hab ich bei meinen jetzigen Aufenthalten auf der Insel festgestellt : die Insel riecht nicht mehr so wie früher. *lach* vielleicht hängt es auch damit zusammen , daß das autobiographische Gedächtnis sich ab 60 besonders auf die Kindheits- und Jugendjahre „kapriziert“ , wie Neurologen wohl herausgefunden haben.
    Aber : Kempowski hat Recht !!

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